Das Projekt
In einer zunehmend digitalen Wissenschaftslandschaft ist die dauerhafte und verlässliche Identifizierung der mit Forschungsprozessen verknüpften Ressourcen, ihrer Akteure und ihrer Forschungsprodukte mittels Persistent Identifiern (PIDs) unerlässlich geworden.
Mit der wachsenden Bedeutung von PIDs im Forschungsalltag und zunehmend auch in kulturellen Kontexten erhöhen sich aber auch die Anforderungen an deren effiziente Nutzbarkeit. Gleichzeitig werden die Nutzenden mit einer großen Vielfalt sehr unterschiedlicher Angebote an PID-Systemen und ihrer Einsatzmöglichkeiten konfrontiert.
Aus diesem Grund verfolgt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt „PID Network Deutschland – Netzwerk für die Förderung von persistenten Identifikatoren in Wissenschaft und Kultur“ das Ziel ein Netzwerk aus bereits bestehenden und sich aktuell formierenden Akteure in Wissenschaft und Kultur zu etablieren, das die Anwendung, Implementierung, Standardisierung und internationale Anschlussfähigkeit von PID-Systemen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene fördert und konsolidiert.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden in Empfehlungen einer nationalen PID-Roadmap für Deutschland münden.
Das Projektvorhaben bettet sich damit in Bestrebungen zur Förderung von persistenten Identifikatoren ein. Nationale und internationale Organisationen und Zusammenschlüsse wie DFG, Coalition S, EOSC, NFDI, und RDA sind dabei wichtige Akteure.
Darüber hinaus nimmt das Projekt die im Rahmen des ORCID-DE-Projekts erfolgreich etablierten Maßnahmen zum Community-Building, Wissenstransfer und technischen Optimierung auf und führt diese auf eine neue Ebene.
Das Projekt startete am 01. März 2023 und wird für 36 Monate gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506475377.
Der Projektantrag wurde veröffentlicht und kann hier eingesehen werden: https://doi.org/10.48440/os.helmholtz.059.
Projektpartner
DataCite
DataCite ist eine international operierende gemeinnützige Mitgliederorganisation mit Sitz in Hannover und vergibt seit 2009 Digital Object Identifier (DOIs) für wissenschaftliche Ergebnisse und Ressourcen. DataCite arbeitet weltweit in erster Linie mit wissenschaftlichen Einrichtungen, die Repositorien und andere Publikationsdienste betreiben. Mit seiner Gründung im Jahr 2009 etablierte sich das DataCite-Metadatenschema als Standard zur Beschreibung von Forschungsdatenpublikationen und anderen Forschungsergebnissen. In seiner Version 4.4 deckt das DataCite-Metadatenschema 28 unterschiedliche „Resource Types“ ab und unterstützt mit der Integration anderer PIDs, wie der ORCID iD, ROR ID, etc., die eindeutige Verknüpfung des Forschungsoutputs mittels internationaler Standards. Darüber hinaus fördert DataCite als Partnerorganisation von Verzeichnissen, wie ROR und re3data, die Standardisierung von Metadaten und ihrer Schemata. Durch die Mitgliedschaft in Arbeitsgruppen, u. a. der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation DINI e. V. (DINI) und der RDA, nimmt DataCite direkten Einfluss auf die Ausgestaltung globaler Standards für Metadaten und Informationsinfrastrukturen.
Projektmitarbeiter: Paul Vierkant
Homepage: https://datacite.org
Deutsche Nationalbibliothek (DNB)
Die DNB hat die Aufgabe, lückenlos alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913, im Ausland erscheinende Germanica und Übersetzungen sowie die Werke deutschsprachiger Emigrant*innen zu sammeln, dauerhaft zu archivieren, bibliografisch zu verzeichnen sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die DNB ist damit eine der größten Anbieterin für bibliografische Metadaten und Dienstleistungen. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt im Bereich der Standardisierung, insbesondere ist sie federführend in der Regelwerks- und Normierungsarbeit im deutschsprachigen Raum. Mit Blick auf PIDs ist die DNB u. a. als Anbieterin für den Namensraum „urn:nbn:de“, der Deutschen Nationalbibliografie und Culturegraph aktiv, sowie als Betreiberin der Gemeinsamen Normdatei, die mit ihren knapp 10 Millionen PIDs ein wesentliches und etabliertes Aggregationssystem darstellt. Die DNB koordiniert das Kompetenznetzwerk der GND (GND.network), verantwortet zusammen mit dem GND-Ausschuss die Strategieentwicklung, stellt die GND-Plattform als zentral genutzte Infrastruktur und Arbeitsumgebung bereit und leitet deren Weiterentwicklung. Dank dieser etablierten Strukturen aus Gremien und Arbeitsgruppen kann die DNB auf ein breit gefächertes Netzwerk von Expertinnen und Experten zurückgreifen. Diese Strukturen gewährleisten die Kompatibilität der GND mit den Standards und der Praxis der unterschiedlichen Anwendungsgruppen.
Die DNB ist zudem Leiterin der Bereiche Technik, Entwicklung, Service der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB).
Projektmitarbeiterin: Barbara Fischer
Homepage: https://www.dnb.de
Helmholtz Open Science Office
Um den kulturellen Wandel hin zu Open Science in der Helmholtz-Gemeinschaft zu unterstützen und die Sichtbarkeit von Helmholtz in diesem Bereich zu fördern, wurde das Helmholtz Open Science Office etabliert. Hierfür sind die im Helmholtz Open Science Office involvierten Mitarbeiter:innen in nationale und internationale Open-Science-Initiativen eingebunden, wie in die Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ und DINI. Darüber hinaus engagiert sich das Helmholtz Open Science Office in verschiedenen Projekten, wie ORCID DE und re3data COREF23. Das Helmholtz Open Science Office kooperiert mit helmholtzinternen Strukturen, wie dem Inkubator Information & Data Science (HIDA), oder der Helmholtz Metadata Collaboration (HMC). Es ist zudem Gründungsmitglied des German Reproducibility Networks (GRN). International ist das Helmholtz Open Science Office, z. B. in RDA aktiv. Seit 2005 ist das Helmholtz Open Science Office am Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ angesiedelt, wodurch eine enge Kooperation besteht. Das GFZ war maßgeblich am STD-DOI-Projekt beteiligt, aus dem DataCite hervorgegangen ist, und ist Mitinitiator des IGSN-Konsortium zur Vergabe der International Generic Sample Number (IGSN). In beiden Kontexten war das Helmholtz Open Science Office involviert.
Projektmitarbeiterinnen: Steffi Genderjahn, Marc Lange und Antonia C. Schrader (in Elternzeit)
Homepage: https://os.helmholtz.de
Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB)
Die TIB ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik, Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft sowie die Universitätsbibliothek für die Leibniz Universität Hannover. Sie bietet ein wachsendes Service-Portfolio im Bereich des Forschungsdatenmanagements und hier insbesondere rund um PIDs in ihrem PID-Kompetenzzentrum. Die TIB ist Initiatorin und Mitgründerin von DataCite und führt das weltweit größte DataCite-DOI-Konsortium sowie das ORCID Deutschland Konsortium. In dieser Funktion ist sie für die meisten Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland Hauptansprechpartnerin und Koordinatorin im Bereich der Integration von PIDs. Die TIB hat mehrere Projekte zur Weiterentwicklung von PIDs initiiert, u.a. ConfIDent (DFG, seit 2019) sowie die Projekte TAPIR (BMBF, 2019-2023) und OPTIMETA (BMBF, 2020-2023). Darüber hinaus ist sie in Arbeitsgruppen zur Optimierung von Metadaten (u. a. DataCite Metadata Working Group, ROR Advisory Group) und im Projekt Open Research Knowledge Graph (ORKG) aktiv. Die TIB ist in mehreren NFDI-Konsortien vertreten und setzt sich hier für PIDs als Kernelement für ein qualitätsgesichertes Forschungsdatenmanagement ein. Darüber hinaus engagiert sich Sören Auer, Direktor der TIB, in der Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD), um die Anwendung von PIDs bei der Standardisierung von Forschungsinformation zu fördern. Herr Auer ist außerdem Mitglied im Rat für Informationsinfrastrukturen.
Projektmitarbeiter:innen: Stephanie Hageman-Wilholt und Frauke Ziedorn
Homepage: https://www.tib.eu
Universitätsbibliothek Bielefeld
Die UB Bielefeld entwickelt und betreibt seit 2004 produktiv die wissenschaftliche Suchmaschine BASE mit dem Ziel, OA-Inhalte von Publikationsinfrastrukturen, insbesondere Repositorien, möglichst umfassend zu indexieren. Die dynamisch wachsende Datenbasis erlaubt sowohl die Implementierung neuer Services als auch die Analyse relevanter Entwicklungen von Publikationen auf Repositorien weltweit. Ein Beispiel dafür ist der in Teilen auf BASE-Metadaten basierende ORCID DE Monitor. Weiterhin engagiert sich die UB Bielefeld in nationalen und internationalen Initiativen zur Standardisierung von Metadaten und Vokabularien, darunter dem DINI-Zertifikat für OA-Publikationsdienste, den OpenAIRE-Richtlinien und COAR-kontrollierte Vokabulare für Repositorien.
Projektmitarbeiter: Andreas Czerniak
Homepage: https://www.uni-bielefeld.de/ub