Häufige Fragen und Antworten (FAQ)

Die FAQ-Seite wird innerhalb der Projektlaufzeit sukzessive um weitere Fragestellungen ergänzt. Auf der Seite des PID-Kompetenzzentrums unseres Projektpartners TIB sind ausführliche Informationen zu finden.

PID ist die Abkürzung für Persistent Identifier. Es sind „eindeutige, universelle und dauerhafte Identifier“ (Koster, 2020):

  • “Identifier“= eine Zeichenkette, die sich auf ein Objekt bezieht
  • „eindeutig“ = bezieht sich nur auf ein Objekt (innerhalb des bekannten Universums)
  • „universell“= gilt für die ganze Welt (oder das World Wide Web)
  • „dauerhaft“= bleibt unabhängig von einzelnen Institutionen, Systemen oder Systemimplementierungen verfügbar

Sie beziehen sich auf digitale oder physische Objekte oder abstrakte Konzepte. Sie sind meistens „actionable“, d.h. sie können als URL dargestellt werden, die zur identifizierten Quelle oder zu einer Landing Page mit Metadateninformationen führt. 

 

PIDs werden in der Regel in institutionell verwalteten Systemen organisiert. Dabei ist die Persistenz vorrangig eine Frage des Dienstes! Es braucht immer Agierende, die den PID-Dienst technisch und organisatorisch verlässlich betreiben. Offene Infrastrukturen, dazugehörige Metadaten und Dienste, wie APIs, ermöglichen das Auflösen von PIDs.

Ein PID-String ist nach einem einheitlichen Schema aufgebaut.

Beispiel: DOI haben das Format Präfix/Suffix

Ein DOI, formatiert als URL: https://doi.org/10.2312/40943a34kjnho3

  • PIDs verhindern „link rot“ (d.h. eine URL wird nicht mehr aufgelöst, weil die Ressource verlagert wurde oder dauerhaft nicht mehr verfügbar ist).
  • Sie ermöglichen die eindeutige Identifizierung von Publikationen, Datensätzen, Personen, Organisationen, Forschungsmaterial und vielem mehr…
  • Vor allem im akademischen Bereich bieten sie nützliche Standards für eindeutige Zitate.
  • PIDs können verwendet werden, um eindeutige Links zu anderen PIDs herzustellen, z. B. die Verknüpfung von Fachartikeln oder von Forschenden und ihren Datensätzen.
  • PIDs erleichtern die umfassende und korrekte Zuordnung von Forschungsbeiträgen (Veröffentlichungen, Datensätze, Konferenzbeiträge usw.) zu wissenschaftlichen Unterlagen.
  • Die Verwendung von PIDs wird von wichtigen Forschungsförderern und -organisationen empfohlen, wie bspw. im Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis” der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder im Plan S der „Coalition S“.

Wenn eine Publikation in ein Repositorium eingestellt wird, erhält sie in der Regel einen DOI und ist damit dauerhaft zitierbar. Forschende können sich zusätzlich eine ORCID iD erstellen. Im ORCID Profil lassen sich Publikationslisten erstellen, indem eigene Arbeiten aus externen Quellen mittels DOI oder anderer PIDs automatisch importiert oder manuell hinzugefügt werden.

In den Metadaten der DOIs können die ORCID iDs der Autor:innen hinterlegt werden. Umgekehrt können im ORCID-Profil Publikationen über ihre PIDs verknüpft werden. So entsteht eine wechselseitige Verbindung zwischen Autor:innen und ihren Werken. Wer veröffentlicht, profitiert davon, eine ORCID iD zu verwenden, da dadurch die eigene wissenschaftliche Sichtbarkeit erhöht und die eindeutige Zuordnung von Publikationen erleichtert wird. Die Einträge im ORCID-Profil können entweder manuell erfolgen oder automatisiert über entsprechende Dienste.

Ja, das ist möglich. Falls keine institutionelle Lösung zur Verfügung steht, kann z. B. der kostenfreie Dienst Rogue Scholar zur DOI-Vergabe für Blogbeiträge genutzt werden. Dieser Service wird u. a. von Plattformen wie iRights.info, dem Open Access Blog Berlin oder dem Gemeinsamen Blog der DINI AGs verwendet.

Nein, die doppelte Vergabe von DOIs wird durch die zentrale Registrierungsstelle, die DOI Foundation, verhindert. Jeder DOI-Provider – z. B. ein Verlag oder ein Repositorium – erhält ein eindeutiges Präfix und vergibt darauf basierend individuelle Suffixe.

Sollte ein DOI doppelt vergeben werden, würde dies zur Überschreibung des ursprünglichen Eintrags führen. Damit das nicht passiert, müssen die Systeme der DOI-Provider entsprechend konfiguriert sein, um solche Kollisionen zu vermeiden.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt PID Network Deutschland verfolgt das Ziel, ein Netzwerk aus bestehenden und entstehenden Akteur:innen in Wissenschaft und Kultur aufzubauen. Dieses Netzwerk soll die Nutzung, Implementierung, Standardisierung und internationale Anschlussfähigkeit von PID-Systemen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene fördern und stärken. Weitere Informationen über das Projekt finden sich hier.

Die Ergebnisse des Projekts fließen in eine nationale PID-Roadmap für Deutschland ein.

Ja, wie bei Publikationen oder Forschungsdaten können auch für Software PIDs vergeben werden – z. B. wenn der Code in einem Repositorium abgelegt wird. Bei Software stellt die Versionierung jedoch eine besondere Herausforderung dar. Es muss entschieden werden, ob und wie neue Versionen jeweils mit einem eigenen PID versehen und miteinander verknüpft werden.

Hier spielt die Frage der Granularität eine Rolle – also wie häufig Versionen erscheinen – sowie der Automatisierungsgrad der PID-Vergabe, um manuelle Aufwände zu minimieren.

Ein Workshop im Jahr 2024 hat sich mit diesen Fragen befasst. Hierzu gibt es einen Workshopbericht und das Empfehlungspapier „Recommendations on Data Versioning“.

GitHub ermöglicht es in Zusammenarbeit mit Zenodo, für Repositories DOIs zu vergeben: GitHub-Zenodo-Dokumentation.

Ein weiterer Workshop zu PIDs für Software ist für 2025 geplant und wird auf unserer Webseite angekündigt.

Ja, die gängigen PID-Systeme sind offen dokumentiert und ihre Metadaten frei zugänglich:

  • ORCID iDs und die zugehörigen Metadaten sind öffentlich zugänglich. Die Organisation ORCID ist eine gemeinnützige, von Hochschulen und Forschungseinrichtungen finanzierte NGO.

  • Über die größten DOI-Agenturen Crossref und DataCite registrierte DOIs und ihre Metadaten sind offen zugänglich. Das System selbst ist ebenfalls frei dokumentiert. Die DOI-Vergabe ist meist mit Kosten für die Provider verbunden – nicht jedoch für die Endnutzer:innen.

  • Auch ROR (Research Organization Registry) stellt seine Identifier und Metadaten lizenzfrei zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt über Dachorganisationen, Spenden und Fördermittel.

Fact Sheets