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PID Network auf den Open Access Tagen 2024 - Ein kurzer Bericht

Vom 10. bis zum 12. September fanden in Köln die diesjährigen Open-Access-Tage, die zentrale Konferenz zum Thema Open Access im deutschsprachigen Raum, statt. Unter dem Konferenzmotto DEAL, Diamond and beyond – Open Access zwischen Souveränität und Abhängigkeit trafen sich rund 300 Teilnehmer:innen vor Ort und viele weitere waren online dabei. Auch das Projekt PID Network Deutschland war vor Ort vertreten.

Über drei Tage gab es ein reichhaltiges Programm bestehend aus drei Keynotes, zwei Diskussionen, zehn Sessions mit insgesamt 30 Vorträgen, 19 Workshops, einer Postersession und dem Toolmarktplatz, sowie nicht zuletzt einem Rahmenprogramm wie einem Konferenzdinner und Führungen durch Bibliotheken der ausrichtenden Einrichtungen.

Persistente Identifikatoren (PIDs) waren vor allem als wichtiges Kontextthema auf den Open-Access-Tagen vertreten. Sei es bei Publikationsinfrastrukturen, bei verschiedenen Monitoringszenarien, bei Software und Tools oder bei Abrechnungsmodalitäten von Transformationsverträgen – persistente Identifikatoren spielen mindestens überall da eine Rolle, wo es um eine genaue Identifizierung und Zuordnung sowie um gute und vollständige Metadaten und deren Verknüpfung geht. In der Postersession stellten wir für PID Network Deutschland unser Poster Persistente Identifikatoren für offene und FAIRe Wissenschaft vor und konnten uns mit vielen Interessierten, insbesondere über die bei Textpublikationen sowie bei Zeitschriften und Büchern üblichen PIDs, austauschen. In der Session zu Konsortien und Finanzierungsmodellen berichtete Judith Ludwig (Technische Informationsbibliothek) über den Stand der globalen Initiative SCOAP3, deren Ziel hundertprozentiges Open Access im Bereich der Hochenergiephysik ist, vor und betonte die Wichtigkeit von ROR IDs. Diese sind für die eindeutige Identifizierung der institutionellen Zugehörigkeit der Autor:innen der Artikel aus SCOAP3 zwecks einer Zuordnung der Finanzierung unabdingbar, sind aktuell immer noch zu einem Teil händische Prüfungen und Kontrollen aufgrund nicht eindeutiger Affiliationsangaben notwendig. Die Relevanz von ROR IDs wurde auch im Vortrag openCost in der Praxis: Übermittlung und Auswertung von Kostendaten an OpenAPC im Rahmen des DFG-Programms Open-Access-Publikationskosten in der Session zu Kosten und Transparenz betont; hier werden diese im Metadatenschema von openAPC und openCost zur eindeutigen Identifizierung von Institutionen, die Publikationskosten zahlen, genutzt. In der gleichen Session wurde desweiteren der Nutzen von DOIs für den Abruf von Publikationsmetadaten und dadurch deutlicher Reduktion manuellen Datenerfassungsaufwands im Vortrag Entwicklung eines standardisierten Publikations- und Kostenmonitorings: Erfahrungen aus dem DFG-Programm Open-Access-Publikationskosten in Zusammenarbeit mit den Projekten Transform2Open und openCost angemerkt. Beim Toolmarktplatz stellte ein Team der Technischen Informationsbibliothek und der Technischen Universität Dresden unter dem Titel Metadatenallmende für Open-Access-Journals verschiedene Tools und Plugins für OJS vor, darunter den PID-Manager und das Plugin für ROR IDs. Interessant wurde es auch in der Session zu Infrastrukturen und Best Practices bei einem Vortrag von Andrea Hacker (Universität Bern) zum Umgang mit und Best-Practices bei der Einstellung einer wissenschaftlichen Zeitschrift. Denn bei der Einstellung oder dem Umzug einer Zeitschrift stellen sich natürlich auch zahlreiche technische Fragen, darunter auch, ob sichergestellt ist, ob und wie PIDs im Sinne von Permalinks auch danach weiterhin zu den Artikeln der Zeitschrift führen (resolvable bleiben) oder ob diese womöglich plötzlich nicht mehr erreichbar sind. PIDs wurden natürlich auch in Workshops diskutiert, so beispielsweise im Workshop Wissenschaftsblogs als Blaupause für das wissenschaftsgeleitete Open-Access-Publizieren, der Blogs als Publikationsformate der Wissenschaftskommunikation in den Fokus rückte und hier auch Lösungen für Workflows zur Vergabe von PIDs einschließlich relevanter Metadaten für Blogbeiträge vorstellte.

Alle Keynotes und Sessions sowie die Podiumsdiskussion wurden frei zugänglich via Livestream übertragen. Die Streams sind auf dem YouTube-Kanal der ZB MED auch nachträglich verfügbar. Später werden die Vorträge auch einzeln auf dem AV-Portal der TIB veröffentlicht. Zudem werden viele Inhalte, wie beispielsweise die Poster und Vortragsfolien, nach und nach in der Zenodo-Community der Open-Access-Tage 2024 veröffentlicht.

Wenn ihr noch mehr zur Konferenz erfahren wollt und welche Themen bei den Vorträge und in den Workshops adressiert wurden, dann empfehle wir euch den Bericht vom Helmholtz Open Science Office. Im kommenden Jahr trifft sich die deutschsprachige Open-Access-Community vom 17. bis 19. September 2025 am Bodensee in Konstanz.